Es gibt eine Vielzahl von Studien im Umfeld des Projektmanagements, die sich mit Erfolgsquoten von Projekten insgesamt oder als relevant eingeschätzten Gründen für Erfolge bzw. Misserfolge etc. beschäftigen. Doch sind Studien, die differenziert und systematisch Muster erfolgreicher bez. weniger erfolgreicher Projekte untersuchen, die Ausnahme.
Die 2015 von der Hochschule Koblenz in Zusammenarbeit mit der GPM Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement e. V. durchgeführte Studie „Erfolgsfaktoren im Projektmanagement“ versuchte diese wahrgenommene Lücke zu verkleinern.
Ziel der Studie aus dem Jahr 2015 war es, anhand beobachteter und nicht weiter bewerteter Parameter tatsächlich erfolgreicher oder eben weniger erfolgreicher Projekte in systematischer Form Hinweise zu Wirksamkeit und Relevanz unterschiedlicher Praktiken im Projektmanagement zu erhalten.
Die Studie basierte auf der Analyse von Mustern erfolgreicher und wenig erfolgreicher Projekte. Studienteilnehmende wurden gebeten, basierend auf einem ausführlichen Katalog, Fragen zu erfolgreichen oder weniger erfolgreichen Projekten zu beantworten. Diese Befragung fand vom 16. Oktober bis 26. November 2014 statt. Die so erhobenen Daten wurden auf Korrelationen hin analysiert.
Eine gut funktionierende Rollendefinition und Kompetenzklärung in der Projektorganisation ist einer der Erfolgsfaktoren in einem Projekt. Weiterhin ist die Aufrechterhaltung eines transparenten Projektgeschehens von hoher Wichtigkeit. Zu den Basisfaktoren des Projektmanagements gehört ein effektives und detailliertes Risikomanagement. Bei Nichteinhaltung führt dies zu einem negativen Effekt. Interessant sind auch die gemessenen Unterschiede zwischen der subjektiven Einschätzung und der Effektstärke: Subjektiv sind die Bereiche „Projekt-Teamwork“ (83 %), „Projektsteuerung und -entscheidung“ (65 %) und „Teammotivation“ (64 %) erfolgsentscheidend. Die gemessene Effektstärke sieht die Bereiche „Konfliktmanagement“, „Projektorganisation“ und „Organizational Change Management“ als erfolgsentscheidend.