
Meetings und Workshops im Projektmanagement profitieren von einer offenen, kooperativen Atmosphäre. Doch oft starten sie eher zäh, insbesondere wenn Teammitglieder sich nicht gut kennen oder aus unterschiedlichen Fachbereichen kommen. Genau hier setzen Icebreaker an: Sie lockern die Stimmung, fördern den Austausch und sorgen für mehr Team-Dynamik. Doch welche Methoden sind wirklich effektiv, und wie lassen sie sich gezielt in den Projektalltag integrieren?
Die Projektleitung trägt nicht nur Verantwortung für Aufgaben und Meilensteine, sondern auch für die Zusammenarbeit im Team. Besonders in heterogenen oder neu zusammengestellten Gruppen ist es wichtig, Barrieren frühzeitig abzubauen.
Ein gut gewählter Icebreaker kann dazu beitragen, Vertrauen zu schaffen und den Austausch unter den Beteiligten zu erleichtern. Icebreaker sind auch ein hervorragendes Instrument, um Motivation zu steigern und eine konstruktive Kommunikationskultur zu etablieren.
Nicht jeder Icebreaker eignet sich für jede Situation. Während ein lockerer Einstieg bei einem Workshop sinnvoll sein kann, benötigt ein technisches Status-Meeting eine gezieltere Herangehensweise. Hier sind einige bewährte Methoden:
Jeder Teilnehmende teilt einen ungewöhnlichen oder witzigen Fakt über sich selbst. Dies schafft eine lockere Atmosphäre und hilft, persönliche Verbindungen aufzubauen.
Kurze, spontane Fragen wie „Welches Buch hat Sie zuletzt inspiriert?“ oder „Was wäre Ihr Traumberuf, wenn Geld keine Rolle spielen würde?“ regen Gespräche an und machen Meetings lebendiger.
Teilnehmende notieren auf einer virtuellen oder physischen Timeline ihre bisherigen beruflichen Stationen oder einprägsame Projekterfahrungen. So entsteht ein gemeinsames Verständnis für den Erfahrungshintergrund der Teammitglieder.
Ideal für Workshops oder Kick-off-Meetings: Teams erhalten 20 Minuten Zeit, um aus Spaghetti, Klebeband und einem Marshmallow die höchste freistehende Struktur zu bauen. Diese Methode fördert Kreativität, Zusammenarbeit und schnelles Problemlösen.
Teilnehmende wählen ein Emoji aus, das ihre aktuelle Stimmung oder Erwartungshaltung repräsentiert. Besonders in virtuellen Meetings eine einfache Möglichkeit, um ein erstes Stimmungsbild einzufangen.
Jeder nennt drei Aussagen über sich – zwei davon sind wahr, eine ist erfunden. Das Team muss raten, welche Aussage nicht stimmt. Dies eignet sich besonders für neue Teams, um sich besser kennenzulernen und ein spielerisches Element einzubringen.
Ein Wort wird in den Raum geworfen (z. B. „Projekt“, „Innovation“, „Teamarbeit“), und alle Teilnehmenden sagen spontan das erste Wort, das ihnen dazu einfällt. Dies kann besonders hilfreich sein, um Themenkomplexe aufzubrechen und kreative Denkprozesse anzustoßen.
Jeder beantwortet eine hypothetische Frage, z. B. „Was wäre, wenn Sie einen Tag lang in einer anderen Rolle arbeiten könnten?“ oder „Was wäre, wenn Ihr Projekt unbegrenztes Budget hätte?“. Diese Methode regt zum Nachdenken an und kann wertvolle Perspektiven aufzeigen.
Jeder hat 30 Sekunden Zeit, um sich selbst oder eine Idee im Elevator-Pitch-Stil vorzustellen. Dies fördert nicht nur die Kommunikation, sondern trainiert auch die Fähigkeit, sich prägnant auszudrücken.
Eine Person beginnt mit einem Satz einer Geschichte (z. B. „Unser Projekt begann mit einer großen Herausforderung…“), und jeder Teilnehmende fügt nacheinander einen Satz hinzu. Diese Methode stärkt die Kreativität und Teamdynamik.
Jeder beschreibt in einem Satz, wie es ihm oder ihr gerade geht oder was ihn oder sie besonders beschäftigt. Ein schneller Check-in, der das Team direkt aktiviert.
Die Gruppe wird in Kleinteams aufgeteilt und erhält 3 Minuten Zeit, um fünf Gemeinsamkeiten untereinander zu finden. Eine Methode, die Team-Zusammenhalt fördert.
Mit einem kurzen, spielerischen Quiz zu einem aktuellen Projekt oder allgemeinen Projektmanagement-Themen wird das Wissen aufgelockert und interaktiv vermittelt.
Die Teilnehmenden überlegen sich nicht, wie sie ein Problem lösen können, sondern wie sie es verschlimmern würden. Diese Methode regt kreative Lösungsansätze an.
Eine kleine Gruppe bekommt eine spontane Aufgabe, etwa einen Kunden-Pitch oder ein Stakeholder-Gespräch als Mini-Szene nachzuspielen. Eine spielerische Methode, die für viel Lachen sorgt und Denkblockaden löst.
Ein Icebreaker sollte niemals als Selbstzweck gesehen werden. Die Projektleitung sollte darauf achten, dass die Methode zur Meeting-Situation passt und den Teilnehmenden einen echten Mehrwert bietet. Besonders bei interdisziplinären oder internationalen Teams kann ein kluger Einstieg helfen, kulturelle Unterschiede zu überbrücken und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.
Icebreaker sind keine Spielerei, sondern ein effektives Mittel, um Teams schneller zusammenzubringen und Meetings produktiver zu gestalten. Wer sie strategisch einsetzt, kann nicht nur das Engagement im Team erhöhen, sondern auch langfristig zu einer besseren Zusammenarbeit beitragen.
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Katja Bäumel ist als PR-Managerin mit den Schwerpunkten „Online- und Bewegtbildredaktion“ bei der GPM tätig. Zuvor war sie, neben diversen Auslandsaufenthalten, als Projektleiterin für die Online-Redaktion von unternehmer.de sowie für Projekte bei der Volkswagen AG, der Deutschen Bank AG und Russell Hobbs verantwortlich.
k.baeumel@gpm-ipma.de
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