
New Work und Führung stehen für einen tiefgreifenden Wandel in der Arbeitswelt. Es geht um flexible Strukturen, mehr Eigenverantwortung und neue Formen der Zusammenarbeit. Doch was bedeutet das für Führung? Wie lässt sich ein Führungsverständnis entwickeln, das diesen Veränderungen gerecht wird?
Ein Beispiel aus dem Projektumfeld zeigt, wie Selbstorganisation konkret umgesetzt werden kann. In einer Abteilung für Projektmanagement wurde über vier Jahre hinweg ein neues Arbeitsmodell erprobt: Das Team organisierte sich ohne klassische Hierarchie, mit klaren Verantwortlichkeiten und hoher Eigensteuerung. Das Modell wurde erfolgreich etabliert und ist bis heute in Anwendung.
Der Erfolg war kein Zufall. Die beteiligten Mitarbeitenden wurden gezielt ausgewählt – mit einem passenden Mindset und einem hohen Reifegrad im Umgang mit Verantwortung. Auch andere Abteilungen begannen daraufhin, ähnliche Arbeitsformen zu erproben.
Allerdings zeigt sich auch: Nicht jede Organisation ist bereit für diesen Wandel. In stark hierarchischen, strukturgeprägten Bereichen – etwa in der Produktion – lassen sich New-Work-Ansätze schwerer umsetzen. Der Übergang gelingt nur dort, wo Kultur, Haltung und Rahmenbedingungen aufeinander abgestimmt sind.
Veränderung ist möglich, aber sie braucht Zeit. Bestehende Strukturen lassen sich nicht von heute auf morgen transformieren. Statt fertiger Lösungen braucht es Kommunikationsfähigkeit, Geduld und Klarheit in der Ausrichtung.
Verschiedene Faktoren sind entscheidend, um eine Brücke zwischen New Work und zukunftsorientierter Führung zu schlagen:
New Work verändert nicht nur das Arbeitsumfeld, sondern auch die Rolle von Führung. Sie wird zur gestaltenden Kraft, die Strukturen ermöglicht, statt sie vorzugeben. Es geht nicht um den Verzicht auf Führung, sondern um deren Neudefinition: weniger Kontrolle, mehr Vertrauen; weniger Hierarchie, mehr Verantwortung.
Selbstorganisation ist kein Selbstzweck. Sie kann ein wirksames Modell sein, wenn sie zur Organisation, zu den Aufgaben und zu den Menschen passt. Die Brücke zwischen New Work und innovativer Führung entsteht durch bewusste Entscheidungen und langfristige Entwicklung.
Wer New Work ernst nimmt, wird auch Führung neu denken müssen – gemeinsam mit den Menschen, die Organisationen lebendig machen.
Die Inhalte dieses Beitrags basieren auf einer Session des BarCamps der GPM Fachgruppe Next Generation Leadership vom 22. Mai 2025.
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Die GPM Fachgruppe Next Generation Leadership beschäftigt sich mit unterschiedlichen Themen rund um Führung, Teams und Organisation in Projekten. Wir legen den Fokus besonders auf neue Führungskonzepte, die sich aus Umbrüchen in Unternehmen ergeben, wie zum Beispiel agile Leadership und andere hybride Formen.
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