Konzentration steigern – das klingt einfacher, als es im Projektalltag oft ist. Zwischen Meetings, E-Mails und spontanen Rückfragen fällt es schwer, bei einer Sache zu bleiben. Dabei ist genau dieser Fokus entscheidend, um komplexe Aufgaben effizient zu bewältigen. Wer seine Konzentration im Griff hat, arbeitet nicht nur produktiver, sondern trifft auch bessere Entscheidungen – selbst unter Druck.
Konzentration ist keine Selbstverständlichkeit. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, auf Reize zu reagieren – das war überlebenswichtig, als Gefahren noch hinter jedem Busch lauerten. Heute reagieren wir nicht mehr auf Raubtiere, sondern auf Slack-Nachrichten, Kalendereinladungen und plingende E-Mail-Töne. Multitasking, das früher als Stärke galt, entpuppt sich zunehmend als Mythos: Wer ständig springt, arbeitet langsamer und macht mehr Fehler.
Im Projektumfeld kommen weitere Herausforderungen hinzu: wechselnde Aufgaben, parallele Verantwortlichkeiten, ständige Unterbrechungen – und oft zu wenig Zeit, um sich auf eine Sache wirklich einzulassen.
Kurz: Konzentration steigern bedeutet nicht nur, schneller zu arbeiten, sondern auch besser, klarer und gesünder.
Die gute Nachricht: Konzentration lässt sich trainieren. Mit den richtigen Methoden und Gewohnheiten schaffen Sie sich Räume, in denen fokussiertes Arbeiten wieder möglich wird.
Reservieren Sie bewusst Zeitfenster in Ihrem Kalender, in denen Sie ungestört arbeiten – ohne Meetings, ohne Kommunikation. Diese Fokuszeiten sollten genauso verbindlich behandelt werden wie Teammeetings.
Stellen Sie Benachrichtigungen auf stumm, schließen Sie unnötige Tabs und nutzen Sie bei Bedarf Tools wie Website-Blocker oder Fokus-Timer. Schon eine einfache Regel wie „Mails nur um 10, 14 und 16 Uhr checken“ kann Wunder wirken.
Statt zwischen Aufgaben zu springen, lohnt sich das Bündeln ähnlicher Tätigkeiten: z. B. alle Rückfragen nacheinander beantworten, dann alle Präsentationsfolien gestalten. Das reduziert Kontextwechsel und spart Energie.
Wer konzentriert arbeiten will, braucht Erholung. Kurze Pausen ohne Bildschirm, frische Luft oder ein kurzes Gespräch (nicht über das Projekt) helfen, den Kopf wieder frei zu bekommen.
Unklare Aufgaben bremsen. Wer nicht genau weiß, was als Nächstes zu tun ist, verliert sich leichter in Nebensächlichkeiten. Strukturieren Sie Ihre Aufgaben klar und priorisieren Sie realistisch.
Auch wenn Konzentration eine individuelle Fähigkeit ist, braucht sie die richtigen Rahmenbedingungen. Projektleitungen sollten daher nicht nur auf Ergebnisse, sondern auch auf Arbeitsbedingungen achten:
Fokussiertes Arbeiten gelingt am besten, wenn alle im Projekt dazu beitragen – durch klare Strukturen, realistische Planung und gegenseitige Rücksicht.
In einem Projektalltag voller Ablenkungen ist Konzentration ein knappes Gut. Doch genau deshalb lohnt es sich, gezielt daran zu arbeiten. Wer die richtigen Strategien kennt und bewusst anwendet, kann seine Konzentration steigern – und damit nicht nur seine Produktivität verbessern, sondern auch die Qualität seiner Arbeit und sein eigenes Wohlbefinden stärken.
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Katja Bäumel ist als PR-Managerin mit den Schwerpunkten „Online- und Bewegtbildredaktion“ bei der GPM tätig. Zuvor war sie, neben diversen Auslandsaufenthalten, als Projektleiterin für die Online-Redaktion von unternehmer.de sowie für Projekte bei der Volkswagen AG, der Deutschen Bank AG und Russell Hobbs verantwortlich.
k.baeumel@gpm-ipma.de
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