
Wie entwickeln sich die Gehälter im Projektmanagement in Deutschland? Die aktuelle GPM Studie „Gehalt und Karriere im Projektmanagement 2024“ liefert spannende Einblicke – insbesondere im Vergleich zur Erhebung aus dem Jahr 2019.
Dabei zeigt sich: Während die Gehälter für Projektmanagerinnen und Projektmanager insgesamt gestiegen sind, hat sich der Gender Pay Gap vergrößert. Eine genauere Betrachtung macht deutlich, dass Berufserfahrung und Zusatzleistungen wesentlich zur Gehaltsentwicklung und zu den Unterschieden zwischen den Geschlechtern beitragen.
Zwischen den Studien in 2019 und 2024 sind die durchschnittlichen Gehälter im Projektmanagement für Männer und Frauen spürbar gestiegen. Dies betrifft sowohl das Grundgehalt, die sonstigen Leistungen (wie Prämien, Boni oder Sachbezüge) als auch das daraus resultierende Gesamtgehalt.

Ein Blick auf die Differenzen zwischen den Geschlechtern zeigt: Der Gender Pay Gap hat sich in den letzten fünf Jahren nicht verringert – im Gegenteil.
Beim Grundgehalt lag der Unterschied 2019 noch bei 9,2 % zugunsten der Männer. 2024 hat sich diese Differenz auf 21,6 % vergrößert. Das bedeutet: Männer erhalten beim Grundgehalt im Durchschnitt rund ein Fünftel mehr Gehalt als Frauen.
Auch beim Gesamtgehalt, also inklusive Boni und Zusatzleistungen, zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier betrug die Differenz 2019 noch 11,3 % und liegt 2024 bereits bei 21,1 %.
Eine positive Entwicklung gibt es bei den sonstigen Leistungen: Hier hat sich der Abstand verkleinert. Lag der Unterschied 2019 noch bei 37,0 %, ist er 2024 auf 18,2 % gesunken. Frauen erhalten also bei Bonuszahlungen oder anderen Zusatzleistungen mittlerweile deutlich mehr als noch vor fünf Jahren – auch wenn ein Unterschied weiterhin besteht.
Auch wenn der prozentuale Zuwachs bei den sonstigen Leistungen für Frauen beeindruckend erscheint, bleibt in absoluten Zahlen dennoch eine spürbare Lücke bestehen. 2024 beträgt die Differenz beim Gesamtgehalt im Durchschnitt 26.023 € zugunsten der Männer.
Ein differenzierteres Bild ergibt sich, wenn man den Faktor Berufserfahrung betrachtet. Der direkte Vergleich der Daten aus den Jahren 2019 und 2024 zeigt eindrucksvoll, wie sich Einkommen im Projektmanagement mit wachsender Erfahrung entwickelt – und wie sich dabei die Unterschiede zwischen Männern und Frauen verändern.
Die Ergebnisse der GPM Studie „Gehalt und Karriere im Projektmanagement 2024“ sind wie folgt:

Die GPM Studie „Gehalt und Karriere im Projektmanagement 2019“ zeigt ein anderes, aber ebenfalls differenziertes Bild:

Die Analyse der beiden Datensätze zeigt klare Entwicklungen:
Die Einkommensunterschiede bei gleicher Berufserfahrung tragen zu den Differenzen bei den durchschnittlichen Grund- und Gesamtgehältern bei. Besonders in den höheren Erfahrungsstufen, in denen erfahrungsgemäß Führungspositionen und Senior-Rollen dominieren, zeigt sich ein deutliches Gefälle: Männer erzielen hier im Schnitt höhere Einkommen als Frauen. Diese Entwicklung spiegelt sich im signifikanten Gender Pay Gap beim Gesamtgehalt wider, wie er in der ersten Abbildung deutlich wird.
Je länger also die Berufserfahrung, desto größer wird oft der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen. Über die Jahre summieren sich diese Unterschiede und erklären so den Gender Pay Gap beim Gesamtgehalt.
Die Ergebnisse der GPM Studie „Gehalt und Karriere im Projektmanagement 2024“ sind zweischneidig: Einerseits zeigt sich eine erfreuliche Dynamik – Gehälter steigen, Zusatzleistungen gleichen sich stärker an, der Arbeitsmarkt bleibt attraktiv. Andererseits bleibt der Gender Pay Gap eine deutliche Herausforderung, besonders bei steigender Berufserfahrung.
Unternehmen sollten hier gezielt ansetzen:
Die Daten machen deutlich: Fairness und Gleichstellung sind nicht nur gesellschaftliche Werte, sondern auch wichtige Erfolgsfaktoren für Unternehmen im Projektmanagement.

Die achte Gehalts- und Karrierestudie für Projektmanagerinnen und Projektmanager im deutschsprachigen Raum gilt als die einflussreichste Erhebung in der Projektmanagement-Praxis in Europa. Seit der letzten Erhebung 2019 haben weitreichende soziale, ökonomische und politische Entwicklungen für große Veränderungen gesorgt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen nicht nur, wie sich Gehälter und Karrierechancen seit 2019 entwickelt haben, sondern beleuchten auch aktuelle Trends und Herausforderungen. Diese Studie legt einen besonderen Fokus auf die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) im Projektmanagement.
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Katja Bäumel ist als PR-Managerin mit den Schwerpunkten „Online- und Bewegtbildredaktion“ bei der GPM tätig. Zuvor war sie, neben diversen Auslandsaufenthalten, als Projektleiterin für die Online-Redaktion von unternehmer.de sowie für Projekte bei der Volkswagen AG, der Deutschen Bank AG und Russell Hobbs verantwortlich.
k.baeumel@gpm-ipma.de
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