Mit diesem Workshop bieten wir die Möglichkeit, zwei Methoden der systemischen Aufstellung an Beispielen aus der Praxis kennenzulernen: die Fallbearbeitung mit der systemischen Strukturaufstellung sowie mit dem Systembrett.
Teilnehmer, die einen Fall für die systemische Strukturaufstellung einbringen möchten, kontaktieren bitte die Fachgruppe – eMail: systpm@gpm-ipma.de Es kann sich um eine konkrete Frage oder eine schwierige Situation aus einem Projekten handeln, um anhand dieses Beispiels die Methode vorstellen zu können. Falls sich kein Fall eines Teilnehmers findet, wird ein vorhandener Fall bearbeitet.
Für die Fallarbeit mit dem Systembrett gibt es bereits eine Fallgeberin, mit einem Thema im geschäftlichen Kontext. Anhand des Falles wird die Methode vorgestellt.
Es wird Zeit zur anschließenden Auswertung und Diskussion geben.
Zum Kontext
Jahr für Jahr scheitert immer wieder ein viel zu hoher Prozentsatz von Projekten an denselben Faktoren. Das hat zum Teil damit zu tun, dass es nicht gelungen ist, klassische Denk- und Handlungsmuster wirklich konsequent zu unterbrechen – zum Teil aber auch damit, dass es grade in einem dynamischen und komplexen Umfeld immer schwieriger wird, die nötigen Daten zu sammeln und aufzubereiten sowie Zusammenhänge und Abhängigkeiten adäquat in den Handlungsoptionen zu berücksichtigen.
Systemische Strukturaufstellung nach Gabor v.Kibed/ Insa Sparrer
Vor obigem Hintergrund sind Führungskräfte, Change-Verantwortliche, Projektleiter u.a. herausgefordert, sowohl andere Daten zu sammeln – also z.B. ihre Intuition ernst zu nehmen - , als auch mehr in die Zukunft zu denken und dieses Erahnen nützlich zu machen für ihre Handlungen (Otto Scharmer hat diesen Ansatz in seiner Theorie „U“ mit dem Begriff „Presencing“ umschrieben). Genau um diese „anderen Daten“ geht es in einer Aufstellung: Menschen, die das jeweilige Projekt nicht kennen, bekommen ein passendes Briefing (z.B. Rahmenbedingungen und konkrete Fragestellung des Fallgebers/ der Fallgeberin) und stellen sich dann auf Anweisung der Fallgeberin im Verhältnis zu den anderen Personen, die eine Rolle in der Aufstellung übertragen bekommen haben auf. Sie erspüren nach einer gewissen Zeit mit hoher Konzentration (es wird dann nicht mehr gesprochen), wie die eigene Position dort ist , wie die Verhältnisse der Personen untereinander sind, wo Nähe oder Distanz entsteht, Spannungen spürbar werden o.ä. Der WS-Leiter interviewt dann die RollenträgerInnen und unterstützt diese bei der Umsetzung möglicher Veränderungs-Impulse – was meist Auswirkungen auf die gesamte Konstellationen hat. Dies kann von der Fallgeberin kommentiert werden – soll aber die Aufstellung nicht unterbrechen.
Es geht also darum, diese vielfältigen „intuitiven Informationen“ sichtbar zu machen und ihre Wirkungen im System zu zeigen; meist ergeben sich daraus bereits Anregungen zu einer konkreten Veränderung bzw. zu „Antworten auf die anfangs gestellte Frage“ für die Fallgeber.
Fallbearbeitung mit dem Systembrett
Ein Systembrett ist ein Werkzeug, das in der systemischen Beratung und Therapie verwendet wird, um Beziehungen, Strukturen und Konflikte zu visualisieren und zu bearbeiten. Es handelt sich um eine Art Miniatur-Bühne, auf der mit Hilfe von Figuren oder Symbolen ein System, wie eine Familie oder ein Team, aufgestellt wird. Durch die Anordnung der Elemente und deren Blickrichtungen können Dynamiken und Verstrickungen im System sichtbar gemacht werden.