Was ist Agilität? Ist der Begriff noch aktuell, oder sind wir schon in der 'Post-Agilität' angekommen? Die gemeinsame Tagung 'Projektmanagement und Vorgehensmodelle' beschäftigt sich mit Fragestellungen aus der Praxis und der Wissenschaft zum aktuellen Stand der Vorgehensmodelle in IT-Projekten, mit neuen Leadership-Ideen, aber auch mit dem Einsatz von KI in der Projektorganisation. Praktikerinnen und Praktiker sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tauschen sich in Vorträgen und Workshops aus.
Ausgangslage
Agilität signalisiert Offenheit und Handlungsfähigkeit bei sich ständig verändernden Herausforderungen. Agilität wird als Basiskompetenz in allen Wirtschaftszweigen gewünscht bzw. aktiv gefordert. Der Grundgedanke von Agilität, auf unerwartete Veränderungen effizient reagieren zu können, scheint in dynamischen Zeiten unerlässlich. Die Ideen, dies mit schlanken Vorgehensmodellen und Organisationsformen, pragmatischen organisatorischen Regeln und motivierenden Führungsleitlinien umzusetzen sind vielfältig. Offensichtlich gibt es nicht den einen universalen agilen Ansatz. Die bestehende Vielfalt wurde durch die Erweiterung um hybride Ansätze noch weiter vergrößert. Klassische, auf Effizienz getrimmte Ansätze werden hierbei auf unterschiedlichste Weise mit agilen Mustern kombiniert. Hinzu kommen unternehmensbezogene Rahmenbedingungen und Regeln, auf die die agilen bzw. hybriden Ansätze angepasst wurden. Die Skalierungsmodelle für agil arbeitende Organisationen, die teamübergreifend die agilen Denk- und Verhaltensweisen sicherstellen und zu einer agilen Organisation führen wollen, haben die Vielfalt der Ansätze und Umsetzungspfade noch ein weiteres Mal erhöht.
Was verstehen wir also heute unter Agilität? Haben die einst sehr einfachen und von Pragmatik geprägten Werte und Prinzipien der agilen Softwareentwicklung immer noch Relevanz oder bedürfen sie einer Neuinterpretation oder Neudefinition? Oder sind wir bereits im Zeitalter der Post-Agilität angekommen, das einerseits die veränderten Rahmenbedingungen und neue Ansätze der letzten 25 Jahre wie New Work, Leadership etc. absorbiert und andererseits neue Entwicklungsmethoden, Organisations- und Führungsansätze sowie KI-integrierende Ansätze vereinigt? Oder ist Agilität vielleicht schon wieder ein Auslaufmodell, wie es an mancher Stelle behauptet wird? Stellt die Post-Agilität einen Ansatz dar, der zur notwendigen Resilienz im Projektmanagement beiträgt und darüber hinaus die (digitale) Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft stabilisierend unterstützt?
Diese und damit verbundene weitere Fragen aus Sicht von Wissenschaft und Praxis zu vertiefen und Lösungen gemeinsam zu diskutieren bildet den Schwerpunkt der GI-Fachtagung PVM 2025.
Ziele der Fachtagung
Ziel der Veranstaltung ist es, einerseits einem Fachpublikum fundierte Ansätze aus der Wissenschaft mit Erfahrungen zu deren Anwendung in der Praxis vorzustellen und anderseits für die Praxis relevante Themen der Wissenschaft vorzustellen, um Raum für die fachübergreifende Diskussion und den Erfahrungsaustausch zu geben.