

In der „Projektmanagement-Sprache“ übersetzen wir diesen Begriff gar nicht und bis vor Kurzem habe ich gedacht, dass jeder Projektmensch sich darüber das Gleiche vorstellt. Vielleicht liegt es daran, dass meine erste Begegnung mit „Big Picture“ viele Jahre zurück liegt (bei meiner ersten Zertifizierung nach Level B) und aus meinen Projekten dieses Instrument seitdem nicht wegzudenken ist!
Die Erfahrungen aus den Workshops in den letzten Zertifizierungsrunden haben mich eines anderen belehrt und dazu inspiriert, einige Gedanken zu „Big Picture“ in der Projektarbeit hier zusammenzustellen und zu teilen.
 
Aber – frei nach Goethe – warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah!
25.01.2024 – 18:13
Liebe Sandra,
vielen Dank für die tolle "Aufklärungsarbeit" mit vielen Denkanreizen. Das ist ein großer Schritt zum Schaffen eines einheitlichen Verständnisses in Theorie und Praxis.
Wie in Deinem Resümee beschrieben, sehe ich im Big Picture vor allem auch ein wichtiges Kommunikationsinstrument über den gesamten Projektverlauf mit nahezu allen internen und externen Stakeholdern.
Thor
25.01.2024 – 18:13
Liebe Sandra, danke für diese interessanten Ausführungen. In meiner Arbeit bei der evang. Kirch in Bayern haben wir "Big Pictures" verwendet unter den dt. Begriff "Prozesslandkarte". Viele Grüße
Friederike
25.01.2024 – 18:13
Visualisierung ist der Versuch, das Grundproblem, das L. Wittgenstein mit dem Statement "Die Sprache, die ich benutze beschreibt die Grenzen meiner Welt" beschreibt aufzulösen. Damit kann für alle Projektbeteiligten ein gemeinsames Verständnis geschaffen werden.
25.01.2024 – 18:13
Wunderbar zusammengefasst. Ja - mit einem Big Picture kann man sich einige Diskussionen, Lücken und Missverständnisse im Projektverlauf ersparen. Auch wenn es am Anfang eines Projekts erst mal scheint, dass man soviel kostbare Zeit "verschwendet" - die Bildung eines Big Pictures am Projektstart ist für mich elementares Grundelement.
25.01.2024 – 18:13
Hallo Sandra, hallo Ihr alle, die Ihr das lest,
danke für Deine kurze Zusammenstellung der unterschiedlichen Verständnisse von "big picture" und den Hinweis, wie wichtig ein Gesamtüberblick über das Projekt und sein Umfeld und damit seinen Abhängigkeiten usw. ist. Insofern stimme ich am stärksten Yvonne Schoper und Andreas Frick in ihrer Interpretation des Begriffs zu. ich verwende ein entsprechendes Bild immer in meinen leadership-Workshops, weil damit einerseits deutlich wird, wie wichtig die Distanz zum Detail = "Hubschrauber-Blick" ist und weil andererseits klarer wird, wo das Projekt "aufgehängt" ist (beides ist einer soziologischen oder System-Perspektive auf das Projekt mit seinem Kontext geschuldet) und welche Abhängigkeiten auf den Projektleiter, "sein" Team/ "sein" Projekt wirken.
Wie in einer Ausstellung zeigen alle TeilnehmerInnen diese Bilder und wir tauchen über Fragen in ein tieferes Verständnis des Projekt-Kontextes ein. Daraus werden die Herausforderungen an die Projektleitung und das Projekt abgeleitet und Fragen an mich als WS-Leiter formuliert, die auf verschiedene Aspekte von Führung wie Ziele/Vision, Transparenz/Infoflüsse - Kommunikation und Kultur, Rollen/ Aufgaben und Erwartungen, potentielle Konflikte/Reibungspunkte, Abhängigkeiten von der Linie, Kooperation mit anderen Projekten usw. focussieren.
Daher teile ich Deine Meinung, dass diese Grafik in jeden Projekt-WS - auf jeden Fall im "kick-off", aber ggf auch später, wenn man sich bestimmte Dinge nochmal vor Augen führen will, um zu sinnvollen Lösungen zu kommen. Dort integriert ist ja - wie unschwer zu erkennen - ein Stück Umfeld-Analyse, ein Stück Stakeholder-Analyse, ein Stück-Risiko-Analyse. und das in der Tat mit Spaß, weil es jede Menge Erkenntnisse bringt, die man anpacken kann und auch sollte.
Wünsche allen happy projects und bis bald, Klaus
Dr. Sandra Bartsch-Beuerlein war über 20 Jahre lang PM-ZERT Assessorin für die Zertifizierung der Projektmanager und über 10 Jahre IPMA Assessorin für Zertifizierung der PM-Berater und der Organisationen nach dem IPMA Delta Model. Sie hatte über 30 Jahre lang eine Informatik-Beratung mit integriertem Projektmanagement Know-How Center und führte im Laufe der Jahre Projekte für namhafte internationale Unternehmen durch und einige PMOs ein. Sie war Gast-Dozentin für Projektmanagement an der Uni Bamberg und ist Autorin von zahlreichen Fachpublikationen. In den letzten zwei Wahlperioden war sie GPM Delegierte für Bayern und in letzter Wahlperiode Mitglied des GPM-Personalausschusses.
s.bartsch-beuerlein@gpm-ipma.de
Dietmar Prudix
25.01.2024 – 18:13
Hallo Sandra,
das ist ja ein Zufall, gerade heute habe ich besprochen, wie man ein Big picture analog und symbolhaft nutzen kann. Es kamen Ideen, wie: Fluss, Strasse, Berganstieg, Rakete, Brücke etc.
Vielen Dank für Deine Thematisierung. Big Picture haben die Fähigkeit, auf einer Seite alles wesentliche darzustellen. Menschen haben eine Sehnsucht, wesentliche Infos auf einer Seite zu sehen: Projektsteckbrief, MTA, Phasenplan. Ein Big Picture gehört zweifelsfrei auch dazu.
Sandra, gut erläutert und motivierend, hier mutig Bilder zu nutzen.
Vielen Dank
Dietmar