
Mein Blogger-Kollege Dr. Hagen hat jüngst in seinem Blog einen Beitrag veröffentlicht, der mir vollkommen aus der Seele spricht: „Schattenkämpfe im Projektmanagement – Schluss damit!„. Er stellt darin die These auf, dass die meisten Experten- und Praktiker-Diskussionen im Zusammenhang mit dem vermeintlich „richtigen Vorgehen“ in Projekten reine Schattenkämpfe sind. Da werden „Klassisches Projektmanagement“ und deren Protagonisten hingestellt, als würden sie aus dem Mittelalter kommen und allein das neue, das agile Projektmanagement als Segen propagiert. Damit lässt sich natürlich viel Aufmerksamkeit erzielen, oder Publicity für seine Dienstleistungen machen. Interessanterweise sind die meisten Protagonisten des agilen Projektmanagements Berater, die ihre Ansätze nur selten selbst ausprobiert haben oder nur in einem recht begrenzten Feld arbeiten, so z. B. in der Software-Entwicklung. Es gibt meiner Ansicht nach weder „klassisch“ noch „modern“, denn die klassischen Ansätze haben sich natürlich in den letzten Jahren auch weiterentwickelt und werden flexibel, ja teilweise sogar sehr agil angewendet. Auch das agile Projektmanagement kommt in der Regel nicht so agil daher wie es den Anschein hat. Da wird nämlich viel „Klassik“ beigemischt oder etwas Klassischem (wie z. B. dem „Kanban“ aus der Automobilindustrie der 1950er) der Anstrich des Modernen und Agilen gegeben.
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Dr. Reinhard Wagner ist Ehrenvorsitzender der GPM und ehemaliger Präsident der IPMA International Project Management Association. Er berichtet über aktuelle Entwicklungen im Projektmanagement auf nationaler wie auch internationaler Ebene sowie über Neues aus der IPMA.
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