
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) haben einen neuen Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung geschaffen. Im Zentrum stehen dabei die Bewertungen von Auswirkungen, Risiken und Chancen (Impact, Risk, and Opportunity - IRO). Dieser Blogbeitrag untersucht, wie Organisationen IROs nutzen können, um Nachhaltigkeit in ihre Abläufe zu integrieren, wobei der Fokus auf der entscheidenden Rolle des Projektmanagement-Büros (PMO) in diesem Prozess liegt.
IRO-Bewertungen bieten einen priorisierten Überblick über die relevantesten Faktoren, die die Zukunft einer Organisation beeinflussen. Dabei werden alle Bereiche der ESRS, also Umwelt (E), Gesellschaft (S) und Governance (G), abgedeckt. Durch die Identifizierung und Analyse dieser IROs können Unternehmen gezielte Strategien entwickeln, die ihre wichtigsten Nachhaltigkeitsherausforderungen und -chancen adressieren. Dieser fokussierte Ansatz stellt sicher, dass Nachhaltigkeitsbemühungen mit den Kerngeschäftszielen und der langfristigen Lebensfähigkeit der Organisation in Einklang stehen.
Das PMO ist in einer einzigartigen Position, um Nachhaltigkeitsstrategien, die aus IRO-Bewertungen abgeleitet wurden, in umsetzbare Projektportfolios und Ausführungspläne zu übersetzen. Durch die Einbettung von Umweltaspekten in Projektrahmen und -dokumentationen kann das PMO sicherstellen, dass Nachhaltigkeit während des gesamten Projektlebenszyklus eine Priorität bleibt.
a. Integration von IRO-basierten Nachhaltigkeitskriterien in Projektauswahl- und Priorisierungsprozesse
b. Entwicklung und Implementierung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für Projekte
c. Sicherstellung, dass Umweltaspekte in Risikomanagement-Frameworks berücksichtigt werden
d. Kontinuierliche Überwachung und Berichterstattung über die Umweltauswirkungen von Projekten
Als Katalysator für Veränderungen kann das PMO eine wichtige Rolle bei der Förderung einer Nachhaltigkeitskultur innerhalb der Organisation spielen. Durch die Bereitstellung von Schulungen, Ressourcen und Unterstützung kann das PMO Projektmanager und Teams befähigen, nachhaltige Praktiken in ihre Arbeit zu integrieren.
Durch die Nutzung von IRO-Bewertungen als Ausgangspunkt und die Befähigung des PMO, die Integration von Nachhaltigkeit voranzutreiben, können Organisationen einen robusten, fokussierten Ansatz zur Bewältigung von Umweltherausforderungen schaffen. Diese Strategie stellt nicht nur die Einhaltung der CSRD- und ESRS-Anforderungen sicher, sondern positioniert Unternehmen auch für langfristigen Erfolg in einer zunehmend nachhaltigkeitsbewussten Geschäftswelt.
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Dr. Jörg Klein ist Experte für Projektmanagement, Organisationsentwicklung und Nachhaltigkeit. Nach seiner Promotion in Chemie an der Universität Cambridge hat er umfangreiche Erfahrung in verschiedenen Führungspositionen gesammelt. In seinen derzeitigen Rollen als Interims-Manager, Leiter der Fachgruppe PMO der GPM und Mitglied des Aufsichtsrats der GPM hilft er Organisationen, die Projektwelt zu gestalten und Strategie in nachhaltiges Wachstum zu überführen.
j.klein@gpm-ipma.deDas Thema Nachhaltigkeit beschäftigt Uwe Horstmann seit mehr als 30 Jahren. Bereits im Studium zum Dipl. Ing. für Bauwesen und später als Entwickler und Produzent von gedämmtem Bauelementen für den Wohnungsbau war das Thema Ressourcenschonung zentral. Seit mehr als 25 Jahren berät er mittelständische Unternehmen und Kommunen in den Themen Nachhaltiges Projektmanagement und Führungskräfte-Entwicklung. Er ist Inhaber der Ing.-Büros Haus der Nachhaltigkeit und leitet die Fachgruppe PM goes Sustainable der GPM.
u.horstmann@gpm-ipma.de
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