
Zum Beginn des Treffens begrüßte Manfred Nolle die Teilnehmenden im Namen von AfF, AdR und GPM Live. Die gewachsene Gruppe und viele neue Gesichter sorgten für einen lebendigen Start und zeigten, wie aktiv die Fach- und Regionalarbeit inzwischen getragen wird. Nach einer kurzen Vorstellung des Programms stellte Manfred die Leitfrage des Wochenendes in den Mittelpunkt: Wie gelingt ein klarer Blick in die Zukunft?
Um diesen Blick zu erweitern, wurde bewusst ein Impulsgeber eingeladen, der nicht aus dem Projektmanagement stammt. Denn die zukünftige Rolle von Führungskräften und die Kompetenzen, die sie dafür benötigen, sollten das Wochenende maßgeblich prägen.
Carsten Hentrich eröffnete seinen Vortrag mit der Frage, wie Führungskräfte in einer Welt voller Wandel Orientierung geben können. Viele Verantwortliche erleben derzeit eine Verdichtung von Krisen, verbunden mit Unsicherheiten und Blockaden im eigenen Handeln. Transformation verstand er daher als Kompetenz, die weit über Methoden hinausgeht und die Fähigkeit umfasst, sich selbst und Teams sicher durch Veränderungsprozesse zu führen.
Hentrich zeigte anhand verschiedener Branchen, wie Wertschöpfung sich immer stärker von Produkten hin zu Services verlagert. Wer Nutzerbedürfnisse versteht und Daten intelligent nutzt, schafft Zukunftsfähigkeit.
Ein zentrales Element seiner Keynote war das „Lazy Eight“-Modell, das auf den stetigen Wechsel zwischen Optimierung, Krise und Neuausrichtung hinweist. Unternehmen benötigen dafür Ambidextriefähigkeiten, also die Fähigkeit, Bewährtes zu verbessern und gleichzeitig Neues zu entwickeln.
Darauf aufbauend stellte er fünf Führungsspielertypen vor: Futurist, Disruptor, Advokat, Integrator und Transformer. Sie bringen unterschiedliche Stärken in Transformationsprozessen ein und benötigen spezifische Future Skills, die erlernbar sind und die eigene „Transformationssignatur“ formen.
In der anschließenden Gruppenarbeit reflektierten die Teilnehmenden ihre eigenen Führungsarchetypen, tauschten sich über Stärken und Potenziale aus und diskutierten, welche Bedeutung diese Fähigkeiten für die Weiterentwicklung der GPM haben.
Am Abend erkundeten die Teilnehmenden Würzburg in drei Gruppen aus der Perspektive des Nachtwächters. Die Führung bot eine besondere Mischung aus Geschichte, fränkischer Kultur und lebendigen Erzählungen und brachte die Stadt auf unerwartete Weise näher.
Für das gemeinsame Abendessen kamen anschließend alle wieder zusammen. Die Location war außergewöhnlich und bot einen angenehmen Rahmen für Gespräche, Austausch und die ersten Reflexionen des Tages.
Den zweiten Tag eröffnete Prof. Dr. Peter Thuy mit einem Rückblick auf die wichtigsten Meilensteine des vergangenen Jahres. Besonders hervor hob er den 34. IPMA World Congress, der der GPM international große Aufmerksamkeit verschafft hat. Daneben verwies er auf die Vielzahl an Formaten und Aktivitäten, die bundesweit stattgefunden haben und die Breite des Ehrenamts sichtbar machen – von großen Veranstaltungen bis hin zu regionalen Initiativen und einer lebendigen Sommertour.
Mit Blick auf das kommende Jahr erklärte Thuy, dass die Delegiertenversammlung die Ziele noch final bestätigen wird. Im Mittelpunkt stehen eine präzisere Ausrichtung der Schwerpunkte, eine engere Verzahnung von Nachhaltigkeit mit den übrigen strategischen Bereichen sowie eine klarere Priorisierung der Zielgruppenarbeit. Der Prozess zur Entwicklung dieser Ziele erfolgt über die bewährten Strukturen des Aufsichtsrats.
Zum Abschluss ermutigte er alle, die kommenden Programmpunkte aktiv zu nutzen und den Tag gemeinsam weiter zu gestalten.
Bernhard Schwab machte zu Beginn seines Workshops deutlich, dass KI nicht als allgemeine Lösung verstanden werden sollte, sondern als Werkzeug, das Regional- und Fachgruppen gezielt in ihrer Arbeit unterstützen kann. Er stellte seine Präsentation vor und betonte, dass solide Methodik und Erfahrung weiterhin entscheidend bleiben, KI jedoch eine wertvolle Entlastung sein kann.
Er griff das Bild des Ehrenamts auf, in dem viele spätabends noch Aufgaben stemmen – Organisation, Kommunikation und Planung inklusive. Genau hier könne KI unterstützen, indem sie Routineaufgaben beschleunigt und Arbeitsabläufe erleichtert.
Als Beispiel zeigte Schwab, wie sich die Organisation von Veranstaltungen durch die Kombination klassischer Tools und KI effizienter gestalten lässt. Ein von ihm entwickelter Prompt generiert in wenigen Minuten Beschreibungstexte, Agenden oder Social-Media-Beiträge. In der Gruppenarbeit konnten die Teilnehmenden diesen Prompt ausprobieren und erlebten direkt, wie viel Zeit sich damit sparen lässt.
Im anschließenden Gallery Walk präsentierten zahlreiche Fach- und Regionalgruppen ihre Themen und Aktivitäten. Der Rundgang machte deutlich, wie vielfältig die Arbeit innerhalb der GPM ist und wie viel Engagement in den Gruppen steckt.
Aus den Gesprächen wurden vier zentrale Themenschwerpunkte herausgearbeitet, die künftig vertieft werden sollen: der Austausch zu KI-Themen, eine mögliche Weiterentwicklung eines bundesweiten Veranstaltungsformats, Überlegungen zu Teilnahmegebühren im Ehrenamt sowie Ideen für die digitale Bereitstellung ausgewählter Inhalte für Mitglieder. Die Diskussionen zeigten, wie wichtig es ist, gemeinsame Ansätze weiterzuführen und Themen strukturiert voranzubringen.
Zum Ende des Treffens zog Volker Pauling ein positives Fazit. Die Diskussionen seien intensiv und offen geführt worden, viele Themen würden nun weiter ausgearbeitet. Zudem gab er einen ersten Ausblick auf Aktivitäten im Jahr 2026 und bedankte sich für die engagierte Beteiligung.
Auch Manfred Nolle richtete zum Abschluss ein herzliches Dankeschön an die Runde. Er freute sich über die Vielzahl an Ideen und den spürbaren Austausch, der während der zwei Tage entstanden ist, und hob hervor, wie wertvoll das Networking für die Weiterentwicklung der GPM ist.