Vom Produktionszeitalter zur geteilten Führung: Ein Paradigmenwechsel für Projektteams auf dem 34. IPMA World Congress

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Vom Produktionszeitalter zur geteilten Führung: Ein Paradigmenwechsel für Projektteams auf dem 34. IPMA World Congress

Im „Produktionszeitalter“ war Führung traditionell oft autoritärer und die Arbeit repetitiv. Doch in unserem heutigen „Volatilitäts- und Wissenszeitalter“ passt dieses klassische Bild einer einzigen Führungsperson, die alle Fäden in der Hand hält, oft nicht mehr zur komplexen Realität von Projekten.

Genau hier setzt der Vortrag „Geteilte Führung: Entstehung, Mehrwert und Förderung in Projektteams“ von Dr. Maximilian Müller auf dem 34. IPMA World Congress an. Geteilte Führung, im Englischen auch als “Shared Leadership” bekannt, bedeutet, Führung nicht länger ausschließlich an einer einzelnen Person oder einer Visitenkarte festzumachen, sondern vielmehr zu betrachten, wer die Führungsaufgaben tatsächlich ausführt. Dabei werden „Führungsfunktionen“ wie die Definition einer Mission, die Motivation eines Teams oder die Strukturierung der Arbeit auf mehrere Schultern verteilt.  

Es handelt sich um ein dynamisches Modell, bei dem Aufgaben je nach Bedarf, Kompetenz und Situation wandern können, beispielsweise bei Abwesenheiten wie Elternzeit oder Krankheit. Selbst die Initiative, einen „Ball aufzuheben“, wenn niemand anders agiert, ist ein Beispiel für emergente, also von unten nach oben entstehende Führung. Während in traditionellen hierarchischen Strukturen der Projektleiter oft als „Overall responsible“ für Zeit, Kosten und Qualität gesehen wird und alle Entscheidungen über ihn laufen, erkennt die geteilte Führung an, dass dies in komplexen Projekten nicht immer die Realität ist und auch nicht die effektivste Vorgehensweise. 

Wege zur Entstehung und aktiven Förderung geteilter Führung 

Dr. Maximilian Müller hat in seiner Forschung, die er beim 34. IPMA World Congress  identifiziert, wie geteilte Führung entsteht und gefördert werden kann. Sie kann top-down durch formelle Rollenbeschreibungen oder Stellvertreterregelungen initialisiert werden. Oft entsteht sie aber auch emergent, wenn Bedürfnisse im Team nicht erfüllt sind und sich Einzelpersonen verantwortlich fühlen und Aufgaben übernehmen.  

Ein entscheidender Faktor, um den es auch beim 34. IPMA World Congress gehen wird, ist dabei die Akzeptanz des formalen Projektleiters. Er darf sich nicht untergraben fühlen, wenn andere gute Arbeit leisten, und sollte vielmehr eine Moderationsfunktion einnehmen, die das Team befähigt, selbst Verantwortung zu übernehmen. Organisationen und Projektleiter können geteilte Führung aktiv unterstützen, indem sie das gesamte Team in Führungsaspekten entwickeln und die Idee verankern, dass Führung eine Teamaufgabe ist und nicht nur die einer einzelnen Person. 

Der Vortrag auf dem 34. IPMA World Congress bietet den Teilnehmenden nicht nur ein tiefes Verständnis für dieses alternative Führungskonzept, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen, um geteilte Führung in der eigenen Organisation erfolgreich zu implementieren und die Performance von Projektteams nachhaltig zu steigern. Die Besucher werden lernen, alternative Führungskonzepte zu verstehen, den Mehrwert geteilter Führung zu erkennen, deren Entstehung nachzuvollziehen und konkrete Maßnahmen zur Förderung in der eigenen Organisation zu ergreifen. 

Mehr über den Vortrag erfahren Sie hier: Wie geteilte Führung in Projektteams entsteht

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Ansprechpartner

Sebastian Wieschowski