Sein Vortrag „Überblick über die aktuelle Sicherheitslage – Herausforderungen für Unternehmen durch Extremismus, Spionage, Sabotage und Cyberangriffe“ zeigte eindringlich, wie sehr politische und gesellschaftliche Umbrüche, Radikalisierungsprozesse und gezielte Angriffe auf Unternehmen zugenommen haben. Besonders im Fokus standen dabei Bedrohungen, die aus dem digitalen Raum heraus wirken – etwa durch Social Engineering, Spionage oder hybride Einflussnahme.
Projektmanagement, so wurde im Verlauf des Vortrags deutlich, spielt eine zentrale Rolle beim Schutz von Unternehmen. In einem zunehmend volatilen Umfeld braucht es nicht nur technische Sicherheitsmaßnahmen, sondern vor allem organisatorische Resilienz – und diese lässt sich mit einem strukturierten Projektmanagement effektiv entwickeln und verankern. Ob es um den Aufbau eines Sicherheitskonzepts geht oder um die Etablierung von Meldewegen für potenzielle Innentäter: Sicherheitsprojekte müssen professionell geplant, implementiert und evaluiert werden – idealerweise unter Einbeziehung aller Fachbereiche und Mitarbeiterebenen.
Hinzen machte deutlich, dass nicht nur Regierungsinstitutionen oder die öffentliche Verwaltung, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen in Nordrhein-Westfalen im Visier ausländischer Nachrichtendienste stehen, und dass Extremismus unterschiedlicher Richtungen auch die Wirtschaft in Mitleidenschaft zieht. Eine Vielzahl aktueller Fälle – von Cyberangriffen bis hin zu islamistischen Anschlägen mit Bezug zu NRW – untermauerte seine Aussagen.
Nach Schätzung der Bitkom liegt der Schaden durch Spionage, Sabotage und Datendiebstahl in Deutschland bei ca. 267 Milliarden Euro pro Jahr, was allein für Nordrhein-Westfalen einen Betrag von 53 bis 67 Milliarden bedeutet. Um diesen Bedrohungen zu begegnen, empfahl er nicht nur technische Schutzmaßnahmen, sondern auch Schulungsmaßnahmen zur Förderung einer aktiven Sicherheitskultur. Projektmanagerinnen und Projektmanager könnten hier als Vermittler zwischen IT, Führungsebene und operativem Geschäft agieren.
Auch die juristischen Rahmenbedingungen – von der DSGVO über das IT-Sicherheitsgesetz bis hin zur NIS-2-Richtlinie – stellen Unternehmen vor die Aufgabe, gesetzeskonforme und gleichzeitig praktikable Schutzmaßnahmen umzusetzen. Der Referent zeigte auf, dass diese Anforderungen oft ein professionelles Projektmanagement erfordern, etwa bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten, bei internen Schulungen oder der Einführung technischer Lösungen. Nur durch die konsequente Steuerung solcher Projekte lassen sich Zeit- und Budgetrahmen einhalten und gleichzeitig wirksame Ergebnisse erzielen.
Zum Abschluss seines Vortrags wies Volker Hinzen auf die kostenfreien Angebote des Wirtschaftsschutzes im NRW-Verfassungsschutz hin, die Unternehmen beim Aufbau ihrer Sicherheitsstrukturen unterstützen – darunter Initialberatungen und Awareness-Schulungen. Für Projektmanagerinnen und Projektmanager bietet sich hier eine wertvolle Ressource, um sicherheitsrelevante Projekte nicht nur fachlich, sondern auch strategisch fundiert anzugehen. Der Vortrag machte eindrucksvoll deutlich: Sicherheit ist keine reine IT-Frage – sondern ein komplexes Transformationsprojekt, das professionelles Projektmanagement mehr denn je braucht.
Beim 2. PM Summit NRW im O-Werk in Bochum sind die Regionalgruppen der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. aus Nordrhein-Westfalen der Frage nachgegangen, wie sich Unternehmen in einer volatilen, unsicheren und komplexen Welt behaupten können. Neben den Chancen und Gefahren neuer Technologien stand auch die Nachhaltigkeit im Fokus mehrerer Sessions, mit denen die Möglichkeiten von Projektmanagement zur Bewältigung der aktuellen und künftigen Herausforderungen deutlich wurden. Ein weiterer Teilaspekt war die Transformation der Arbeitswelt – vor allem letzteres hat durch den Umgang mit dem demografischen Wandel, neuen Generationen und sich verändernden Führungs- und Arbeitskulturen gravierende Auswirkungen auf das Projektmanagement.