Am 19. März 2025 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Stadtverwaltungen, kommunalen Unternehmen und Fachgruppen der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. zum PM-Netzwerktreffen der Stadt Bonn. Die Veranstaltung bot einen abwechslungsreichen Mix aus Fachimpulsen, Praxisberichten und Networking-Möglichkeiten.
Nach der Begrüßung und einem gemeinsamen Foto eröffnete Prof. Dr. Peter Thuy, Präsident der GPM, das Treffen mit einem Impulsvortrag zur Bedeutung und den Herausforderungen von Projektmanagement in der kommunalen Selbstverwaltung. Thuy betonte, dass die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle von Projekten heute eine unverzichtbare Basis für effizientes Verwaltungshandeln darstellt. Digitalisierung, steigende Komplexität und projektbasierte Finanzierung machen Projektmanagement zu einer zentralen Zukunftskompetenz. Ohne geeignete Methoden drohten unklare Verantwortlichkeiten, ineffiziente Ressourcennutzung und Transparenzdefizite. Durch den gezielten Aufbau von Kompetenzen, klar definierte Strukturen und geeignete Standards können Kommunen dagegen ihre Handlungsfähigkeit deutlich verbessern.
Seit Juli 2022 begleitet die Stabsstelle OB-21 die Stadtverwaltung beim weiteren Aufbau eines ganzheitlichen Projekt-, Programm- und Portfoliomanagements. Projektarbeit wird als Bestandteil des Verwaltungshandelns verstanden. Die Stabsstelle unterstützt die Mitarbeitenden durch Entwicklung und Einführung einheitlicher Rahmenbedingungen und Vorlagen sowie Beratung im Projektalltag. Schulungsangebote für alle Projektbeteiligten der Verwaltung sowie die Bereitstellung einer Projektportfoliomanagementsoftware runden das aktuelle Angebot der Stabsstelle ab. Das interne Projektmanagement-Netzwerk der Stabsstelle ist dabei ein wichtiger Baustein für den Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch.
In einem kurzen Beitrag stellte sich die KGSt als Impulsgeber und Partner für innovative Verwaltungsentwicklung vor, insbesondere im Bereich Projektmanagement und Steuerung. Besondere Erwähnung fand, im Rahmen des Themas Verwaltungsmodernisierung/PM, die Kooperation der KGSt mit der GPM in der Fachgruppe „Innovationszirkel PM in Kommunen“.
Die Stadt Köln präsentierte ihren strukturierten Weg zur Professionalisierung des Projektmanagements. Seit dem Verwaltungsreformprojekt 2020–2021 wurden Projektmanagement-Standards definiert, ein IT-gestütztes Werkzeug etabliert und umfangreiche Schulungsprogramme durchgeführt. Über 1.100 Mitarbeitende wurden in den vergangenen Jahren qualifiziert. Das Projektmanagement-Handbuch 3.0 der Stadt Köln wurde von der gpaNRW als vorbildliches Werkzeug ausgezeichnet. Langfristiges Ziel ist die vollständige Integration eines stadtweiten Multiprojektmanagements.
Die Stadtwerke Bonn berichteten über ihre Neuausrichtung im Projektmanagement. Nachdem man sich zunächst stark an PRINCE2 orientiert hatte, wird nun auf eine methodenoffene Vorgehensweise gesetzt. Bewährte Elemente wie der Lenkungskreis bleiben erhalten, Pflichtvorgaben werden reduziert, um den Projektteams mehr Flexibilität und niedrigere Einstiegshürden zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Fachvorträge folgte eine offene Netzwerkphase, in der die Teilnehmenden Erfahrungen austauschen und Kontakte vertiefen konnten. Das Netzwerktreffen endete mit einem kurzen Abschluss und der Einladung zur weiteren Zusammenarbeit.
Das PM-Netzwerktreffen der Stadt Bonn verdeutlichte eindrucksvoll: Kommunales Projektmanagement entwickelt sich zunehmend zu einem strategischen Erfolgsfaktor – getragen von Kompetenzaufbau, Vernetzung und einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung.