GPM Seminartag 2025 in Berlin: Interaktive Seminare, starke Themen, lebendige Diskussionen

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GPM Seminartag 2025 in Berlin: Interaktive Seminare, starke Themen, lebendige Diskussionen

Der GPM Seminartag am 17. September 2025 im Vorfeld des IPMA World Congress in Berlin brachte Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen, die eines verbindet: die Leidenschaft für Projektmanagement und die Neugier auf neue Impulse.

Ein ganzer Tag stand zur Verfügung, um aktuelle Themen, Methoden und persönliche Erfahrungen miteinander zu verknüpfen. Von Beginn an herrschte eine offene und lebendige Atmosphäre. In allen Seminaren begegneten sich die Teilnehmenden auf Augenhöhe, brachten sich aktiv ein, diskutierten, stellten Fragen und nahmen viel Praxisbezug mit nach Hause.

Die Auswahl an Seminaren war vielfältig. Von Future Skills über wertebasierte Führung, Resilienz und Konfliktmanagement bis hin zu OKR und Künstlicher Intelligenz reichte das Themenspektrum. Jedes Seminar bot nicht nur Input, sondern vor allem Raum für Interaktion und Austausch. So wurden die Teilnehmenden aktiv einbezogen und konnten ihre eigenen Erfahrungen in den Lernprozess einbringen.

Future Skills – Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt

Dr. Jessica Nagel verdeutlichte, wie wichtig digitale Kompetenzen für Projektmanagerinnen und Projektmanager sind. Themen wie Datenanalyse, der Umgang mit Tools oder die Integration von KI standen dabei ebenso im Mittelpunkt wie die menschliche Seite der Zusammenarbeit. Vertrauen, Empathie und klare Kommunikation bilden die Grundlage für erfolgreiche virtuelle Teams.

Die Teilnehmenden arbeiteten in Gruppen an Szenarien, entwickelten Lösungen für typische Konflikte in digitalen Teams und diskutierten, welche Chancen und Risiken KI als Teammitglied mit sich bringt. Übungen zur virtuellen Kommunikation unterstrichen, wie stark präzise Sprache, Klarheit und nonverbale Signale das Miteinander prägen. Jessica Nagel griff immer wieder Beiträge aus der Runde auf und verband sie mit praktischen Empfehlungen. Die Atmosphäre war von Offenheit geprägt, und viele aus der Gruppe teilten Erfahrungen aus ihrem beruflichen Alltag.

Am Ende nahmen alle mit: Future Skills sind lernbar und entscheidend, um Projekte in einer komplexen, digitalisierten Welt erfolgreich zu steuern.

Wertebasierte Führung – auch in virtuellen und internationalen Teams

Franziska Höhne rückte die Bedeutung von Werten und Persönlichkeit in den Mittelpunkt. In einer Vorstellungsrunde wurde deutlich, wie bunt gemischt die Teilnehmenden waren: Menschen aus unterschiedlichen Branchen und Ländern, mit vielfältigen Perspektiven.

Ein Persönlichkeitstest sowie eine Werteanalyse gaben erste Denkanstöße und die Teilnehmenden diskutierten intensiv über Unterschiede, Gemeinsamkeiten und den Einfluss von Persönlichkeit auf Führungsstile.

In Gruppenarbeiten entstanden konkrete Do’s und Don’ts für internationale Teams, und in der kollegialen Fallberatung am Ende konnten reale Herausforderungen eingebracht werden. Der Austausch war lebendig, die Referentin schuf einen vertrauensvollen Raum, in dem viel reflektiert wurde. Deutlich wurde: Laterale Führung gelingt dann, wenn Werte Orientierung geben und Beziehungen bewusst gestaltet werden.

Projektmanagement im Gleichgewicht – Resilienz für Teams und PMOs

Resilienz im Projektalltag stand im Zentrum dieses Seminars. Anja Zeitschel und Karsten Röttger stellten heraus, wie wichtig es ist, Teams und PMOs in stressreichen Phasen zu stärken. Die sieben Säulen der Resilienz bildeten den theoretischen Rahmen, ergänzt durch viele praktische und spielerische Elemente.

Das Resilienz-Bingo brachte Bewegung und Spaß, während der Antreibertest unbewusste Muster sichtbar machte. In kleinen Gruppen tauschten sich die Teilnehmenden über persönliche Stressfaktoren aus und entwickelten Ansätze, wie diese im Projektalltag bewältigt werden können. Besonders eindrucksvoll war die Aufgabe, zunächst einen Action Plan zu entwerfen, wie Teams in den Burnout geraten könnten, um anschließend passende Gegenstrategien zu entwickeln.

Die Referierenden bezogen die Gruppe aktiv ein und sorgten für eine angenehme Stimmung. Zugleich stand der Austausch über Stress, Energieräuber und den persönlichen Umgang mit Druck im Mittelpunkt. Die Botschaft war klar: Resilienz ist trainierbar und stärkt nicht nur die Einzelnen, sondern das gesamte Team.

Objectives and Key Results (OKR) im Projekt

Elisabeth Schlachter brachte die Methode der OKR mit Energie und Humor in die Runde. Schon beim Einstieg mit einem Speed Dating zu fünf persönlichen Fragen – vom perfekten Wochenende bis zum mutigsten Erlebnis – entwickelte sich eine offene und fröhliche Atmosphäre. Die Gruppe kam schnell miteinander ins Gespräch, geprägt von Neugier.

Nach dieser Einstimmung richtete Schlachter den Blick auf die entscheidende Frage: “Was ist OKR – und warum beschäftigen wir uns damit?” Sie machte deutlich, dass es dabei nicht um ein starres Verfahren geht, sondern um eine Haltung. OKR sind weniger ein Werkzeug als vielmehr eine Kulturfrage, die Teams Orientierung gibt. Mit der 70-20-10-Regel zeigte sie, dass wirkungsvolles Lernen vor allem durch eigenes Handeln und den Austausch mit anderen entsteht, während die Theorie nur einen kleinen Teil ausmacht.

In Kleingruppen reflektierten die Teilnehmenden ihre bisherigen Methoden der Zielsetzung. Eine spielerische Speedball-Übung machte sichtbar, wie wichtig Klarheit, Regeln und Zusammenarbeit für gemeinsame Ziele sind. Den Kern des Seminars bildete die Erarbeitung eigener OKR-Sets, die später im Plenum vorgestellt und diskutiert wurden. So wurde erkennbar, dass OKR nicht nur ein Tool sind, sondern Orientierung, Motivation und Selbstorganisation fördern.

KI-Power – Multiprojekte effizient managen

Uwe Techt hob hervor, wie künstliche Intelligenz im Multiprojektmanagement eingesetzt werden kann, um Effizienz und Steuerbarkeit zu erhöhen. Er stellte klar, dass KI längst in vielen Bereichen präsent ist, aber noch immer Missverständnisse bestehen. Sie ersetzt keine Projektmanager, sondern unterstützt bei Entscheidungen.

Die Teilnehmenden brachten ihre eigenen Fragen und Erfahrungen ein. In Gruppenübungen diskutierten sie, wie KI in Reporting, Ressourcenplanung oder Risikoanalysen genutzt werden kann. Praxisbeispiele aus Unternehmen machten anschaulich, wie KI Zeit spart, Muster erkennt und Engpässe sichtbar macht. Die Teilnehmenden reagierten interessiert, viele suchten nach konkreten Ideen für ihre eigenen Projekte.

Besonders wichtig war der Hinweis, dass KI nur dann wirksam wird, wenn Daten gepflegt und Ergebnisse transparent nachvollziehbar sind. Techt unterstrich, dass kleine, konkrete Use Cases der Schlüssel sind, um Akzeptanz zu schaffen und echten Nutzen zu erzielen. Die Diskussionen im Plenum waren angeregt, ergänzt durch Beiträge aus der Praxis der Teilnehmenden.

Konflikte – endlich mit System effektiv lösen!

Christoph Maria Michalski, der sich selbst als „Konfliktnavigator“ bezeichnet, widmete sich der Frage, wie Konflikte systematisch bearbeitet werden können. Schon zu Beginn entstand eine offene Atmosphäre, in der viele Fragen gestellt und beantwortet wurden.

Mit einem klar strukturierten Sechs-Punkte-System führte Michalski durch den Prozess der Konfliktbearbeitung. Ergänzend stellte er die Widerspruchspyramide vor, die zeigt, wie Spannungen wachsen und wie sie frühzeitig aufgefangen werden können. Übungen zur Transaktionsanalyse und typische Verhaltensmuster halfen, das eigene Konfliktverhalten besser zu verstehen.

Besonders praxisnah war die Übung mit dem 4-Takt-Modell gegen Sprachlosigkeit, in der Teilnehmende den Einstieg in schwierige Gespräche trainierten. Das Arbeiten mit Ich-Botschaften machte greifbar, wie Kommunikation deeskalierend wirken kann. Die Mischung aus Humor, klaren Beispielen und persönlichem Erfahrungsschatz sorgte für eine lebendige Stimmung. Die zentrale Botschaft: Konflikte lassen sich nicht vermeiden, aber mit System und Haltung konstruktiv lösen.

Fazit

Der GPM Seminartag unterstrich, wie vielseitig und praxisnah Projektmanagement gedacht und gestaltet werden kann. Jedes Seminar setzte einen eigenen Schwerpunkt, aber gemeinsam hatten sie den interaktiven Charakter, die Offenheit und die Bereitschaft, voneinander zu lernen.

Ob Future Skills, wertebasierte Führung, Resilienz, OKR, KI oder Konfliktmanagement – die Teilnehmenden nahmen nicht nur Methoden und Modelle mit, sondern vor allem Erfahrungen, Begegnungen und neue Perspektiven. Der Tag machte spürbar, dass Projektmanagement weit mehr ist als Prozesse und Tools: Es lebt von Menschen, die sich einbringen, reflektieren und gemeinsam nach Wegen suchen, Projekte erfolgreich und menschlich zu gestalten.

Ansprechpartner

Katja Bäumel