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Aufrüttelnd, informativ und kurzweilig – die GPM Präsent zum Thema Nachhaltigkeit im Projektmanagement

Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit stand die GPM Präsent am 23.09.2021, das Event-Highlight der GPM in diesem Jahr. Die digitale Veranstaltung, konzipiert als Dankeschön der GPM an die PM-Community, bot während des gesamten Tages spannende Best Practices und Gedankenspiele rund um das bestimmende Thema unserer Zeit, darunter der inspirierende Impulsvortrag von ZEIT-Redakteur und Bestseller-Autor Fritz Habekuß.

Bevor das PM Forum 2022 in neuem Gewand und Glanz wieder den kompletten State of the Art des Projektmanagements aufzeigen wird, stand in diesem Jahr die „GPM Präsent – Eine PM Forum Veranstaltung“ auf dem Programm. Der Name dieser digitalen Veranstaltung steht zum einen für eine Art Geschenk, ein Zeichen des Dankes an die PM Community und die Mitglieder der GPM (die kostenfrei an der Veranstaltung teilnehmen konnten). Zum anderen steht „Präsent“ auch für ein präsentes, aktuelles Thema. Die Menschheit steht vor großen Herausforderungen – die aktuell wohl meist diskutierte, ist der Klimawandel mit seinem flankierenden Bereich „Nachhaltigkeit“ und ihren Dimensionen: nachhaltiges Wirtschaften, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit. Alle drei Dimensionen prägten das Programm der GPM Präsent.

Als Diskussionsgrundlage begegnete den Teilnehmenden im Laufe des Tages auch mehrfach die „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen, die in der „Agenda 2030“ festgehalten sind. „Klar ist“, betonte GPM Vizepräsident Daniel Stumpf in seiner Eröffnungsrede, „die Umsetzung der Agenda 2030 verlangt nach einer Transformation der finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Systeme unserer heutigen Gesellschaften und sie verlangt nach klugen und ambitionierten Projekten.“ Gemeinsam trügen wir die Verantwortung dafür, wie wir und die Generationen nach uns künftig leben werden. Was kann und muss Projektmanagement auf dem Weg in eine verantwortungsvollere Welt leisten und inwieweit muss sich Projektmanagement selbst innerhalb dieser Herausforderung verändern? Wie definieren wir Nachhaltigkeit im Projekt und benötigen nachhaltige Projekte auch nachhaltiges Projektmanagement? Dies seien die drängenden Fragen, mit denen wir uns alle beschäftigen müssten.

Eben diese Fragen nahmen die Online-Vorträge der GPM Präsent in den Fokus. Durch das Programm des Tages führte der aus vielen Ausgaben des PM Forum bekannte Moderator Ralf Schmitt, gemeinsam mit den Mitgliedern der Programmleitung Astrid Beger, Stefanie Höpfinger, Elke Lengert-Kune und Erwin Weitlaner. Parallel zum Vortragsprogramm hatten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen Gelegenheit, sich über die Plattform Wonder zu vernetzen und sich über die Themen des Tages auszutauschen.

Eines der Programm-Highlights erlebten die Teilnehmenden gleich zu Beginn. Fritz Habekuß, der für die ZEIT schreibt und sich vor allem durch seine aufrüttelnden Reportagen über die Zerstörung der natürlichen Vielfalt einen Namen gemacht hat, fand in seinem Impulsvortrag eindrucksvolle Bilder für den Zustand der Erde. „Alles hängt mit allem zusammen“ – mit diesem Zitat von Alexander von Humboldt im Hinterkopf erklärte er, warum es nicht der Klimawandel allein ist, der den Planeten an seine Belastungsgrenze bringt. Auch andere vom Menschen verursachte Faktoren, wie vor allem das zunehmende Artensterben, tragen erheblich dazu bei und betreffen letztlich uns alle. Auf den ersten Blick losgelöste Veränderungen in Ökosystemen haben schwerwiegende Auswirkungen. Als würde in einem Orchester ein Instrument ausfallen, so Habekuß, und irgendwann sei ein Orchester dann kein Orchester mehr. Wir alle sind Teil eines ökologischen Netzwerks, kein Organismus kann von alleine leben, so die schmerzhafte Wahrheit. Dennoch sieht Habekuß keinen Grund zur Hoffnungslosigkeit. Wir sollten uns, so sein Plädoyer, weniger die drohenden Verbote und Verluste vor Augen führen, sondern vor allem das, was wir durch ein nachhaltiges und regeneratives Handeln dazu gewinnen können.

Wie man nachhaltiges Denken in Projekten verankert, zeigten anschließend die zahlreichen Referierenden in ihren Online-Vorträgen. Dabei stellte beispielsweise Daniel Laufs ein Modell für einen nachhaltigen und autonomen ÖPNV in Kiel vor. Fenja Gengelazky und Mandy Drebold berichteten von einem deutsch-dänischen Kooperationsprojekt zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Markus Strangmüller gab Einblicke in das Engagement von Siemens in Sachen Nachhaltigkeit.

Selbst in der Mittagsause konnten die Teilnehmenden der GPM Präsent noch einige Impulse mitnehmen – und hatten gleichzeitig Gelegenheit ein leckeres Essen zuzubereiten. Mit seiner „Agile Kitchen“ machte Ingo Zinner durch das einfache Beispiel des Kochens Agilität erlebbar und lud zum Mitmachen ein.

Nach der Pause stand dann zunächst die soziale Dimension von Nachhaltigkeit im Vordergrund. Claudia Jahnke und Fiete Rohde stellten die Initiative KIEZconnect vor, die Menschen in der Nachbarschaft zusammenbringt und Know-how und Starthilfe zur Verfügung stellt, um den Kiez nachhaltiger und solidarischer zu gestalten. Roland Ehry zeigte im Anschluss auf, wie der Erfolg von Nachhaltigkeit gemessen werden kann und was das für das Projektmanagement bedeutet.

Ein Beispiel für nachhaltige und klimafreundliche Produktion präsentierten Nissrin Perez und Rafael Dyll. Sie referierten über die Kooperative SmartFactoyOWL, wo die CO2 sparenden Mehrwegbecher des Start-ups CUNA produziert werden. Uwe Horstmann schließlich gab einen kurzen Einblick in die derzeitigen Aktivitäten der GPM zum Thema Nachhaltigkeit. Den krönenden Abschluss des Tages bildete das Planspiel Sustain 2030, in dem die Teilnehmenden das Erlernte anwenden und sich spielerisch mit den Sustainable Development Goals der UN auseinandersetzen konnten.

Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigt: Die GPM Präsent war eine gelungene, kurzweilige und vor allem informative Veranstaltung – die zudem eindrucksvoll zeigte, welch zentrale Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit für die Gesellschaft, aber auch für das Projektmanagement hat.