Mit dem plötzlichen Tod von Prof. Dr. Yvonne Schoper verliert die GPM ein höchstengagiertes Mitglied, eine leidenschaftliche Projektmanagement-Expertin und eine hochgeschätzte, langjährige Weggefährtin.
Prof. Dr. Yvonne Schoper vertrat das Projektmanagement wie keine Andere, sowohl in ihrem beruflichen Alltag an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, als auch auf Konferenzen, Workshops und in Meetings in aller Welt. Ihre gesamte Karriere war vom Thema Projektmanagement durchzogen.
Nach einem Studium zur Dipl.-Wirtschaftsingenieurin und einem M.A. in International Business in England und Frankreich folgte die Promotion an der Cranfield University in Großbritannien. Als Projektmanagerin für internationale Fahrzeugentwicklungsprojekte bei der BMW AG sammelte sie wichtige, praktische Erfahrungen im Projektmanagement. Seit 2003 war sie Professorin für Internationales Management, zuletzt an der HTW Berlin mit dem Schwerpunkt Internationales Projektmanagement. Zudem war Prof. Schoper als Gastprofessorin an der Tongji Universität, Shanghai und der University of Reykjavik, Island tätig.
Ihr Interesse an internationaler Zusammenarbeit und Projektmanagement führte Prof. Schoper Anfang der 2000er Jahre schließlich zur GPM. Die Mitwirkung am Fachbuch „Internationales Projektmanagement – Interkulturelle Zusammenarbeit in der Praxis“, welches lange als Standardwerk auf diesem Gebiet galt, brachte sie mit der GPM Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement e.V. in Kontakt, 2004 folgte der Eintritt.
In der GPM fand Prof. Schoper schnell ihre thematische Heimat: die PM-Expertinnen und Projektmanagement-Forschung. Beide Themen wurden in der GPM Studienreihe „Gehalt und Karriere im Projektmanagement“ zusammengeführt, welche Prof. Schoper in mehreren Ausgaben betreute. Sukzessive übernahm sie im Bereich Forschung mehr Verantwortung in der GPM und wurde 2013 schließlich in den Vorstand der GPM gewählt (dessen Vorsitz sie von 2015-2016 innehatte). Dort übernahm sie unter anderem die Verantwortung für die D-A-CH Forschungswerkstatt für die GPM und betreute verschiedene weitere Studien. Insbesondere ist hier die 2015 erscheinende „Makroökonomische Vermessung der Projekttätigkeit in Deutschland“ zu erwähnen. Der Deutsche Studienpreis Projektmanagement (DSPM) lag Prof. Schoper ebenfalls sehr am Herzen – als langjährige Juryleitung zeichnete sie zahlreichende Bachelor-, Master- und Dissertationsarbeiten zum Thema Projektmanagement aus.
Ihre Forschungsaktivitäten trug Prof. Schoper über die GPM hinaus auch in die IPMA. Dort brachte sie sich in zahlreiche IPMA-Forschungskonferenzen ein. Für die GPM war Prof. Schoper als Delegierte in der IPMA tätig und wurde 2021 als Vizepräsidentin in das Executive Board (ExBo) der IPMA gewählt.
Bei ihren Mitstreitenden war Prof. Schoper sowohl in Deutschland als auch international als leidenschaftliche Expertin für Projektmanagement anerkannt, die sich jederzeit für die Belange von jungen Menschen und Berufseinsteigenden, insbesondere Frauen, einsetze und sie mit ihrer Begeisterung für Projektmanagement ansteckte und förderte.
Wir sind Prof. Schoper sehr dankbar für ihr Engagement und intensive Arbeit, für ihre Verdienste für die GPM und IPMA sowie für ihre prägenden Beiträge zur Erforschung und Weiterentwicklung des Projektmanagements. Sie hinterlässt eine große Lücke.